Bei der Landtagswahl im April 1992 tritt die Südwest-SPD abermals mit Dieter Spöri als Spitzenkandidat an. Zwar büßt die CDU dank der „Traumschiff“-Affäre vom Jahreswechsel 1990/91 ihre absolute Mehrheit ein und kommt jetzt nicht einmal mehr auf 40 Prozent, die SPD muss allerdings ebenfalls leichte Verluste hinnehmen und erreicht nicht einmal 30 Prozent. Die FDP, die in ihrem Stammland Baden-Württemberg seit der Landesgründung kontinuierlich verloren hat, kommt nun wie schon 1988 auf weniger als sechs Prozent, während sich die Grünen mit einem Stimmenanteil von neuneinhalb Prozent endgültig als ernstzunehmende Größe im südwestdeutschen Parteiengefüge etablieren.
Da schwarz-grüne Optionen für beide Seiten vollständig undenkbar sind, gibt es zu einer Großen Koalition keine Alternative. Im zweiten Kabinett des Christdemokraten Erwin Teufel kann sich die SPD mit dem Innen-, dem Wirtschafts-, dem Umwelt-, dem Sozial- und dem Familienministerium fünf der elf Fachressorts sichern. Darüber hinaus stellt sie im Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialministerium die Staatssekretäre.