1956

Zerfall des Nachkriegskonsens

Die Südwest-SPD in den Koalitionskabinetten der fünfziger Jahre

In einem aus sozialdemokratischer Sicht unnötig aufgeblähten Kabinett ist die SPD nun nur noch mit drei Ministern – Veit, Ulrich, Hohlwegler – vertreten. Wenn sie dennoch auch im neuen Regierungsbündnis noch vergleichsweise großen Einfluss auf die Gestaltung der baden-württembergischen Landespolitik auszuüben vermag, so ist dies auch dem Wirken Alex Möllers, des langjährigen Vorsitzenden ihrer Landtagsfraktion, zu verdanken. Im Zusammenspiel von SPD-Ministern und Fraktion können Akzente etwa im Wohnungsbau oder in der Jugendpolitik gesetzt werden. Auf eine Abschaffung der Regierungspräsidien hingegen pochen die Sozialdemokraten vergebens. Und auch in der Wählergunst schlägt sich ihr Mühen nicht nieder: Während die CDU bei der Landtagswahl 1956 deutliche Zuwachsraten verbuchen kann, bleibt die SPD weiterhin unter 30 Prozent.